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Ferienwohnung: Vermietung an ständig wechselnde Gäste muss
nachprüfbar sein!
Wenn ein Mietwohngrundstück langfristig fremdvermietet wird, geht das Finanzamt ohne
genauere Überprüfung davon aus, dass Sie auf Dauer einen Überschuss der Einnahmen
über die Werbungskosten erreichen. Anfängliche Verluste aus Vermietung und Verpachtung
können daher ohne weiteres im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten mit anderen
positiven Einkünften verrechnet werden.
Auch bei der Vermietung von Ferienwohnungen ist grundsätzlich davon auszugehen, dass
letztlich ein Einnahmenüberschuss erwirtschaftet werden soll, wenn die Ferienwohnungen
ausschließlich an wechselnde Feriengäste vermietet und in der übrigen Zeit hierfür
bereitgehalten werden. Allerdings sollten Sie sich auch hier im Vorfeld detailliert von uns
beraten lassen, um teure Fehler zu vermeiden:
Im Streitfall hatte der Eigentümer ein 1996 gekauftes Ferienhaus an der Ostsee bis 2002 im
Wesentlichen in Eigenarbeit umfangreich saniert. Schon vor dem Kauf hatte er das Haus als
Feriendomizil benutzt. Vermietet wurde es erstmals 2003, aber nur in ganz geringem
Umfang. Nachweise für die Vermietung konnte der Eigentümer allerdings nicht vorlegen.
Außerdem gab er an, dass er es künftig nur an Bekannte, Kollegen und Kunden vermieten
wolle, also an Leute, die er persönlich kenne.
Aus der Vermietung ab 2003 lässt sich laut Bundesfinanzhof nicht ableiten, schon in
früheren Jahren habe eine Vermietungsabsicht vorgelegen. Die Richter haben daher die
Verluste aus den Instandhaltungsmaßnahmen nicht zum Abzug zugelassen, weil keine
Einkünfteerzielungsabsicht vorgelegen habe. Für eine Nutzung als Ferienhaus durch
wechselnde Gäste gab es keine objektiv nachprüfbaren Umstände. Stattdessen sei eine
Selbstnutzung als Ferienhaus wahrscheinlich.
Information für: | Hausbesitzer |
zum Thema: | Einkommensteuer |
(aus: Ausgabe 03/2007)
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